Eine Schlagzeile, die erschreckt, aber leider den Tatsachen entspricht.
Sie sehen absurd grosse Lippen und verunstaltete Gesichter auf der Strasse, im Tram oder beim Dinner abends und sind entsetzt? Verständlich! Wir Ärzte sind es auch.
Das Geschäft mit der Schönheit floriert. Immer mehr Kosmetikerinnen ohne entsprechende Fachausbildung und anatomische Kenntnisse verunstalten Patientinnen. Sie locken mit billigen Angeboten, über die wir Ärzte nur den Kopf schütteln können, denn Preise inklusive Behandlung sind hier günstiger als das Produkt im offiziellen Einkauf. «Wie ist das denn möglich? » fragen wir Ärzte uns.
Die Antwort liegt darin, dass Hyaluronsäure/ Filler häufig illegal im Ausland oder über dubiose Kanäle online bezogen wird. Die LOT Nummern zur Identifikation der Produkte sind teilweise gefälscht. Darüber berichtete erst kürzlich ein Artikel von 20min.ch, in dem auch der Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie (SGAC) zu Wort kam.
Auf diese Weise werden auch die Firmen hintergangen, die viel Geld für Forschung und Entwicklung von Hyaluronsäure-Produkten investieren.
Viel zu selten interessieren sich Kundinnen für die Ausbildung und Fachkompetenz der Person, die ihnen die Produkte spritzt, noch wird nachgefragt, woher das verwendete Material stammt.
Die Staatsanwaltschaft in Zürich hat schon solche Beautysalons geschlossen und dennoch schiessen sie wie Pilze aus dem Boden.
Zu Recht werden wir Ärzte und unsere Kliniken jährlich auf Hygiene und Seriosität kontrolliert. Injektionen zur Schönheitsbehandlung gehören in die Hände von Spezialisten und nicht in die von Kosmetikerinnen ohne Fachausbildung.
Schade, braucht es zuerst solche Alptraumbilder, bevor die Politik reagiert.